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Freundschaft im Business: Unmöglich! Oder?




Wie auch in der Liebe, ist die Suche nach dem richtigen (Business-)Partner oft schwieriger als gedacht. Denn ob zwei Menschen zusammenpassen, ist keine Frage der Interpretation. Es passt oder es passt nicht. Und in den meisten Fällen passt es nicht. Zum Passen braucht es nämlich einiges: In den zentralen Aspekten sollte man sich zumindest ähnlich sein, also in Bezug auf Ziele, Wertvorstellungen, Visionen, Interessen und Antriebsstrukturen. Und wenn es nicht gleich passt, dann wird es nie passen. Die wenigen aber, die passen, die verdienen die größtmögliche Hingabe. Denn gemeinsam mit ihnen sind wir in der Lage, Berge zu versetzen.


Meine Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass eine Business-Partnerschaft durchaus glücken kann. Aber nur dann, wenn sie auf jenen Werten basiert, die auch eine Freundschaft ausmachen: auf gegenseitigem Vertrauen und einem Verbundenheitsgefühl. Wahre Freunde unterstützen sich in belastenden oder stressigen Situationen, sind füreinander da, stehen füreinander ein, helfen sich bei der Erreichung von Zielen und freuen sich gemeinsam über Erfolge. Wenn man dann auch noch für die gleiche Idee brennt, wenn der andere einen selbst ergänzt und wenn er auch deine Denke versteht – dann ist da plötzlich mehr. Etwas nämlich, das weit über das Business hinausgeht: Eine tiefere Beziehung. Kurz gesagt: eine wahre (Business-)Freundschaft.


Vor allem in Anbetracht dessen, dass die Menschen in der heutigen Leistungsgesellschaft zunehmend auf Selbstoptimierung getrimmt sind und ihre eigene Person viel zu wichtig nehmen, habe ich mich früher oft gefragt: Gibt es sie wirklich, diese Business-Freundschaft? Meine Antwort heute: Ja! Es gibt sie definitiv! Auch wenn es sich dabei um ebenso seltene wie kostbare Begegnungen handeln mag … Für das Gelingen einer solchen Beziehung jedenfalls lohnt es sich, nichts unversucht zu lassen. Denn daraus entstehen die größten Erfolge. So auch bei mir: In meinem beruflichen Leben bin ich vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten begegnet. Nur einige wenige davon haben meine Laufbahn maßgeblich geprägt – auf positive Weise. Mit ihnen habe ich mir etwas Besonderes aufgebaut: eben jene wahre (Business-)Freundschaft. Und genau daraus resultieren heute erfolgreiche Unternehmen mit eigenen Standbeinen, in mehreren Ländern. Über die Jahre mehrten wir gemeinsam unseren Erfolg, dachten groß und wurden dabei selbst immer größer in unserem Tun.


In den meisten Fällen bin ich jedoch auf die anderen – die Nichtpassenden, die Unähnlichen, die Inkompatiblen – gestoßen. Sie sind einem zwar zugetan, sehen aber vieles mit anderen Augen. Und auch, wenn man die gemeinsame Zeit dafür aufwendet, sich dem anderen verständlich zu machen, gelingt das nur ausnahmsweise. Denn Ähnlichkeit kann man nicht schaffen – sie ist gegeben oder eben nicht. Oft muss man sich dann im Rückblick eingestehen, dass sich ihr Fehlen eigentlich schon von Anfang an bemerkbar gemacht hat. So, wie auch das Gefühl der ausbleibenden oder höchst gelegentlich auftretenden Verbundenheit. Und dann? Dann sollte man sich trennen! Denn eine (Business-)Partnerschaft mit jemandem, der nicht zu einem passt, verursacht erheblichen Stress und lässt zu wenig Zeit und Kraft für Dinge, die einen erfreuen und weiterbringen.


Was ich daraus mitgenommen habe?


1. Freundschaft im Business ist selten, aber möglich.

2. Wenn die richtigen Menschen zusammenkommen, können außergewöhnliche Ergebnisse erzielt werden.

3. Gemeinsam können wir viel mehr bewegen als allein.

4. Wir werden nicht erfolgreich, indem wir den Erfolg anderer torpedieren. Sondern nur, indem wir uns gegenseitig unterstützen und voneinander lernen.

5. Erfolg braucht gute Netzwerke. Diese funktionieren aber nur, wenn man nicht nur nimmt, sondern ebenso viel gibt.

6. Wenn es zwischen zwei (Business-)Partnern nicht sofort passt, dann wird es nie passen.

7. Passt es nicht, dann sollte man sich trennen.




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