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Jung trifft Erfahren – ergibt 120 Prozent?




Andreas Mauerhofer: Wir alle kennen es: Wenn jüngere und ältere beziehungsweise erfahrenere Generationen aufeinander treffen, resultieren oftmals Unstimmigkeiten und Konflikte – dabei steckt genau in diesen Begegnungen ein großes Potenzial, vor allem auch für Unternehmen. Durch einen bewussten Einsatz von Mitarbeitern unterschiedlichen Alters kann es Unternehmen gelingen, ihre Ergebnisse zu maximieren.

CompanyCode Gründer und Berater Manfred Rath beleuchtet im folgenden Gastbeitrag sowohl die Schwierigkeiten als auch die Möglichkeiten und Chancen, die sich dabei für Unternehmen ergeben. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen!


Jung trifft Erfahren – ergibt 120 Prozent?


„Großvater, kannst du ned owakommen auf an schnell‘n Kaffee, ich möcht dir so viel sag‘n, was ich erst jetzt versteh …“. Diese Zeilen des S.T.S.-Klassikers „Großvater“ sind für mich der Inbegriff der Chancen in der Zusammenarbeit von Generationen.


Ich habe mich in den letzten Jahren sanft auf den Platz der Erfahrenen bewegt – das motiviert mich, diese Zeilen zu schreiben und einen flammenden Aufruf zu starten, das Miteinander von Jungen und Erfahrenen zu forcieren. Die Chance auf bessere Ergebnisse ist groß!


In vielen Unternehmen ist es völlig normal, dass ältere und jüngere Kollegen zusammenarbeiten. Dabei treffen Erfahrungen auf frischen Wind, traditionelle Sichtweisen auf neues Denken. So weit, so unproblematisch. Doch gerade diese Gegensätze, die (zumindest in der Theorie) viele neue Ansätze und Ideen hervorbringen können, sind häufig Auslöser für Konflikte. Oft fehlt das Verständnis füreinander, Machtkämpfe können entstehen, anstatt die Stärken des anderen zu erkennen und damit die eigenen Fähigkeiten zu ergänzen.


Ältere Personen neigen im Allgemeinen dazu, bewährte Wege zu gehen und tun sich schwer damit, das Ruder aus der Hand zu geben. Aufgrund ihrer im Laufe der Berufstätigkeit und des Lebens entwickelten Erfahrung ordnen sie Dinge anders ein und sind sich der Tragweite mancher Entscheidungen stärker bewusst. Neben ihrem umfangreichen und wertvollen Wissen verfügen sie auch über die nötige Ruhe und Durchhaltevermögen.


Junge Mitarbeiter können zwar nicht mit langjähriger Expertise und oft nicht mit strategischem Weitblick punkten, bringen aber aktuelles Know-how und neueste Erkenntnisse mit. Ihr Blick auf die Dinge ist unbefangener. Sie sind offener und beschreiten ihre eigenen Wege – die meist neu und anders sind. Aufgewachsenen in einer globalisierten Welt stellen sie meist andere Fragen. Und: Die modernen Technologien beherrschen sie schneller und selbstverständlicher.


Treffen unterschiedliche Generationen aufeinander oder sollen sogar miteinander arbeiten, sind Vorurteile vorprogrammiert: Junge Mitarbeiter werden von älteren Kollegen meist als „übereifrige Jungspunde, die sich erst einmal die Hörner abstoßen müssen“, eingestuft. Sie gelten als anspruchsvoll und zu risikobereit. Oft werden sie sogar als Bedrohung wahrgenommen. Umgekehrt unterstellen die „Youngsters“ den „Alteingesessenen“ unflexibel, festgefahren und wenig kompromissbereit zu sein. Ihrer Meinung nach halten sie an überholten Prozessen fest, klammern sich an Pflichten, Hierarchien, Autoritäten und an Privilegien.


Die frischen Ideen der Jungen stellen oft eine Herausforderung dar, sich aus der Komfortzone herauszubewegen. Wenn erfahrene Mitarbeiter jedoch den Jungen gestatten, eigene Wege zu gehen, können die Impulse der Jüngeren kostbar und motivierend sein. Im Gegenzug kann die Erfahrung der Älteren genutzt werden, um den Blick fürs Große zu bekommen und Ziele schneller zu erreichen. Denn seien wir ehrlich: Wer war in schwierigen Situationen nicht schon einmal für den weisen Rat seines Vaters oder Großvaters dankbar? Auch wenn man vielleicht erst Jahre später verstanden hat, wie wertvoll dieser war.


Ich darf nach Übergabe der Agentur an Andreas Mauerhofer weiterhin als Berater für CompanyCode tätig sein. Ein Teil meiner Arbeit ist es, aktiv die Erfahrungen der Älteren und die Impulse der Jüngeren zu vermischen und die Zusammenarbeit von fast 3 Generationen zu intensivieren.


Mein Wunsch lautet daher: Die Vielfalt am Arbeitsplatz sollte von Unternehmen und den handelnden Personen stärker gefördert und nachhaltig geplant werden. Setzen Sie „junge Wilde“ und „ältere Erfahrene“ optimal ein und unterstützen Sie das Miteinander der Altersgruppen. Durch die verschiedenen Sichtweisen und Erfahrungen entstehen Synergieeffekte, die vor allem wenn es um das Thema Innovation geht, zu weitaus besseren Ergebnissen führen. Auch wenn mehr als 100 Prozent normalerweise nicht erreichbar sind – hier ist es ausnahmsweise möglich. 😊


Haben Sie Erfahrungen mit dem Miteinander von Generationen im Büro gemacht? Ich freue mich auf Ihren Kommentar.


Manfred Rath




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